Neuer Schwung für das Schweizer Gesundheitswesen

Qualität, Effizienz und Verantwortung

Andere Parteien schlagen im Hinblick auf den Wahlkampf Scheinlösungen vor, welche die strukturellen Probleme des Gesundheitssystems nicht anpacken oder sogar zu Versorgungslücken führen. Die FDP hingegen will das Schweizer Gesundheitswesen mit wirkungsvollen und realistischen Massnahmen wieder fitmachen.

Das Schweizer Gesundheitswesen gehört zu den Besten der Welt. Das hat  seinen Preis, zudem treiben die Alterung der Bevölkerung, der medizinische Fortschritt und der wachsende Wohlstand die Kosten nach oben. Diese Faktoren sind an sich nicht negativ. Was die FDP aber unbedingt anpacken will, sind die grossen strukturellen Fehlanreize, welche die Kosten künstlich aufblähen. 

Wirkungsvoller Mittelweg 
Die Kostensteigerung wird politisch instrumentalisiert. Die Linke will den Gesundheitssektor und dessen Finanzierung komplett verstaatlichen. Das würde die bestehenden Ineffizienzen noch verstärken. Andererseits sind auch starre Ausgabenobergrenzen – wie von der CVP gefordert - keine Lösung, denn letztlich hätten solche Massnahmen Einschnitte bei den Leistungen für Patienten zur Folge.  
Populistische Forderungen bringen uns nicht weiter. Die FDP schlägt daher einen pragmatischen Mittelweg vor, der sich auf drei Kernelemente herunterbrechen lässt: Qualität, Effizienz und Verantwortung. 

Für hohe Qualität
Eine hohe Qualität der Gesundheitsversorgung ist das beste Mittel gegen den Kostenanstieg: Werden Patienten gleich am Anfang hochstehend versorgt, fallen weniger Folgekosten an. Heute können Patienten die Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Gesundheitszentren bzw. Leistungserbringern nur schwer einschätzen. Bessere Qualitätsindikatoren machen das System transparenter. Erst dann können Patienten ihre Wahlfreiheit wahrnehmen und die für sie optimale Lösung wählen.

Für mehr Effizienz
Heute führen strukturelle Probleme und Fehlanreize im Gesundheitswesen dazu, dass mehr Leistungen als nötig erbracht werden und ein Wettrüsten bei den Infrastrukturen stattfindet. Können wir diese Fehlanreize korrigieren, wird auch die Kostensteigerung gedämpft. Konkret muss etwa die Mehrfachrolle der Kantone im Gesundheitswesen – Regulator, Leistungserbringer und Geldgeber - entflochten und eine einheitliche Finanzierung der stationären und ambulatorischen Bereiche eingeführt werden. Ambulante Behandlungen sind gegenüber stationären zu fördern, immer wenn dies medizinisch vertretbar ist. 

Für mehr Verantwortung
Für eine nachhaltigere Finanzierung des Gesundheitswesens sollen Patienten bei medizinischen Entscheidungen aktiv miteinbezogen werden. Die Erhöhung und Anpassung der Franchisen, begleitet von speziellen Massnahmen, insbesondere für chronisch Kranke, würde die steigende Kostenbeteiligung der Allgemeinheit bremsen. Wer eine höhere Franchise wählt, hilft, die Kostensteigerung in der Grundversicherung  zu dämpfen. 
Längerfristig muss die Finanzierung unseres Gesundheitssystems überdacht werden. Das heutige System stammt aus einer Zeit, als eine junge Bevölkerung die Gesundheitskosten von anteilsmässig wenig älteren Personen finanzierte. Das ist heute anders. Die Demographie bringt ein über das Umlageverfahren finanziertes Gesundheitswesen zunehmend an seine Grenzen. Die Einführung von neuen Finanzierungsinstrumenten muss geprüft werden – dazu bald schon mehr. 


Das von der FDP erarbeitete Positionspapier «Neuer Schwung für das Schweizer Gesundheitswesen» wird noch dieses Jahr verabschiedet.